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In der Generalversammlung am 4. 2. 1939 mußte schließlich festgestellt werden, daß die Handballjugendmannschaft aufhören müßte, da einige Spieler nicht in der Hitlerjugend waren. Der Turnwart war zurückgetreten. Der Turnbetrieb war fast zum Erliegen gekommen. Allerdings ist die erfolgreiche Teilnahme von Philipp Metzger, dem längjährigen späteren Oberturnwart, an Turn- und Sportfesten in Breslau positiv zu vermerken.

In der Generalversammlung vom 17. 2. 1940 konnte der Vereinsführer nur noch feststellen, daß der Vereinsbetrieb wegen der vielen Einberufungen zum Kriegsdienst fast ganz zum Stillstand gekommen sei und nur noch die Fußballmannschaft aktiv an der »Kriegsrunde« teilnahm.
War der Verein durch die Pflicht zur Teilnahme an Winterhilfssammlungen, an offiziellen und Parteiveranstaltungen belastet, so hatte er noch dazu seinen ständigen Ärger mit dem Sportplatz, den die 200 Mann starke Abteilung des auf dem Sportplatz daneben errichteten Reichsarbeitsdienstlagers als Exerzierplatz benutzte und die spärliche Grasnarbe des Sandplatzes zerstörte. Bittbriefe wurden in regelmäßigen Abständen in den Versammlungen beschlossen und an Gemeinde, Reichsbund und Reichsarbeitsdienst gerichtet. Geholfen hat dies jedoch nicht. So war es schließlich verständlich, dass durch die politischen Einflüsse der Sportbetrieb rapide abnahm und schließlich durch den Krieg zum Stillstand kam. Eine Folge, die vermutlich von den politisch Verantwortlichen nicht gewollt aber nicht vermeidbar war. Die Lehren aus diesen und ähnlichen Erfahrungen wurden nach dem Krieg gezogen und politische, weltanschauliche oder religiöse Einflüsse aus dem Sport weitgehend verbannt.


Neubeginn 1945

Für die aus dem Krieg und der Gefangenschaft heimkehrenden, enttäuschten und gedehmütigten jungen Soldaten schien es keine Zukunft mehr zu geben.

Der Wille zum Leben war aber nicht erstorben und man suchte nach Möglichkeiten, um sich innerhalb der Gemeinschaft wieder zu betätigen. Hierfür bot sich nur der Sport an. Es fanden sich gut zwei Dutzend vorwiegend Mitglieder der früheren Vereine in mehreren Versammlungen in der Gaststätte "Zum Weißen Roß" in der Georgstraße zusammen und wurden sich einig, sportlich dort fortzufahren, wo man einige Jahre zuvor aufgehört hatte. Die entscheidende Versammlung war am 25. Mai 1946. Der neue Verein wurde unter dem Namen "Sportgemeinde Dornheim" geführt und ins Vereinsregister eingetragen. 1970 wurde das Gründungsjahr 1886 dem Namen wieder beigefügt.

Die Probleme waren damals größer denn je. Es gab nichts und es war kaum noch etwas da, aber vieles war verboten. Der Sportplatz war von amerikanischen Panzern aufgewühlt, die Einfriedung entwendet, die Sportbekleidung mußte zusammengesucht werden und mancher konnte nur mit geliehenen Fußballschuhen antreten. Für die Turner war es ähnlich. Es standen nur wenige Geräte zur Verfügung, die Turnmatte diente gleichzeitig als Fußabtreter vor dem Saale des Vereinslokals Lerch. Dies waren jedoch alles keine Gründe zur Klage. Man behalf sich so gut man konnte und war froh, noch einmal davongekommen zu sein und sich überhaupt in dieser Weise betätigen zu können.

In den ersten Jahren nach dem Kriege hatte sich vorübergehend eine Sparte Tischtennis (Leiter Jakob Schmidt) und eine Sparte Schach (Leiter Dr. Wilhelm Büß) gebildet. Diese Gründungen waren jedoch nicht von langer Dauer. Dagegen spielten die Fußballer mit mehr Erfolg und stiegen als Meister der B-Klasse in der Runde 1948/49 in die A-Klasse auf.

Im gleichen Jahr erstand auch der Spielmannszug zu neuem Leben unter der Leitung von Philipp Krumb VIII. Zur Anschaffung notwendiger Instrumente wurde mit großem Erfolg eine Haussammlung durchgeführt. Die musikalischen Darbietungen der Spielleute fanden allgemeine Anerkennung. Der Spielmannszug wurde zu einem begehrten Gast vieler Veranstaltungen und zu einem Abonnementsieger bei Wettstreiten.

Das erste große Fest des neugegründeten Vereins fand aus Anlaß des 40jährigen Fußballjubiläums, verbunden mit der Einweihung des neuen Sportplatzes am Scheidgraben, im Jahre 1951 statt. Er löste den Sportplatz am Schwarzen Berg mit seinen gefürchteten Sandlöchern ab. Die 1. Mannschaft verlor dabei ein Spiel gegen den VfR Groß-Gerau mit 1:3.

Die fünfziger Jahre bedeuteten vor allem für die Turnabteilung, und hier hauptsächlich die Turnerjugend, eine Renaissance. 70 Jahre Turnen wurde 1956 mit einem Festkommers im Saale Lerch gefeiert.

1958 fand das Gau-Kinderturnfest in Dornheim lebhaften Anklang bei der Bevölkerung. Über 700 Kinder aus 19 Gauvereinen mit 115 Mannschaften nahmen teil. Gute Plazierungen Dornheimer Turner waren aufzuweisen. Im gleichen Jahr nahmen auch mehrere Turnerinnen und Turner am Deutschen Turnfest in München teil.

Auf welch findige Ideen ein Vorstand kommen kann, wenn Ebbe in der Kasse ist, beweist das 1954 aus dem Erlös von vereinsinternem Totospiel errichtete Kassiererhäuschen.

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