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1899 feierte der Turnverein sein Fahnenweihfest. Hier die Fahne von beiden Seiten,
die nach dem Zweiten Weltkrieg abhanden kam.

Der damalige Präsident des Vereins war der aus Trebur stammende Bäckermeister Wilhelm Jakobi.

Im Frühjahr 1896 wurde der Turnplatz wieder in die Mainzer Straße: (zwischen die Hofreiten Heinrich Schneiker und Valentin Krumb) verlegt.
Am 2. August 1896 fand die Turnplatzeinweihung, verbunden miit dem 10jährigen Stiftungsfest, statt.
Vom 10. - 12. Juni 1899 feierte der Turnverein sein Fahnenweihfest und weihte eine schwarz-rot-goldene Fahne, auf der das Bildnis des Turnvaters Jahn auf der einen Seite und die vier »F« mit Eichenlaubkranz auf der anderen Seite eingestickt waren.
Ihre Verbundenheit mit dem Turnverein 1886 bekundeten zahlreiche Nachbarvereine, die sich am Festzug beteiligten. Das große Volksfest fand im Dahlerbruch statt, das Vereinslokal war das Gasthaus »Zur Krone« (Trinkaus).
Die vom Verein aus eigenen Mitteln angeschaffte Fahne kam bei Ende des 2. Weltkrieges abhanden.

Im Jahre 1902 mußte der Turnplatz erneut verlegt werden. Der 6. Turnplatz diente dem Verein endlich für einen langen Zeitraum von 35 Jahren. Er war auf der ersten Weide »auf den hintersten Weiden« am Scheidgraben (Wiese hinter Glaserei und Gaststätte »Zum Schwanen«, heutiges Anwesen Skala) bis zum Jahre 1937. Der Platz wurde später eingezäunt und mit einem massiven Tor versehen.

Auch die jungen Frauen und Mädchen standen nicht abseits und fanden bereits schon Jahre vor dem ersten Weltkrieg den Weg in die Turnstunde. Das Jahr 1910 kann als Gründungsjahr der Damenriege gelten. Am 21. August 1910 fand bei Lerchs Bierkeller »Am Schwarzen Berg« ein Volksfest mit Vereinswetturnen, Schauturnen und verschiedenen Vorführungen der Damenriege statt.

Ebenfalls im Jahre 1910 fanden sich zum ersten Mal fußballbegeisterte Jugendliche zusammen, um in Dornheim Fußball zu spielen. Sie gründeten, trotz Protestes der damals sehr aktiven Turner, innerhalb des Turnvereins eine Fußballriege. Aus eigenen Mitteln wurde ein Fußball gekauft. Auf einem Fest in der Gänsweide zeigten sie sich zum ersten Mal in der Öffentlichkeit.Nur wenige Zuschauer fanden Gefallen an dem rauhen Sport, viele betrachteten sie als »Narren«, die stundenlang hinter einem Ball herrennen, nur die Jugend war begeistert.


Die Festdamen zum Turnfest 1911, die auch aktive Turnerinnen waren.
Aus Anlaß des 25jährigen Jubiläums wurde diese Postkarte hergestellt.

 

Im Jahre 1911 gab es gleich zwei "Großereignisse".
Am 24. und 25. Juni 1911 feierte der Turnverein sein 25 jähriges Jubiläum. Das Fest war mit einem Damenwetturnen verbunden, das die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog. Der Festplatz war damals auf dem "Schwarzen Berg". Wie beliebt im Jubiläumsjahr die Turnerei war, beweisen die Mitgliederzahlen:
77 aktive Turner; 31 Zöglinge (Jugendliche) und Ehrenmitglieder; 22 aktive Mitglieder + Fußballriege; 20 Knabenriege.
Der 1. Vorsitzende im Jubiläumsjahr 1911 war Heinrich Feldmann (Bahnhofstraße).

Ebenfalls 1911 gründeten 9 junge Männer den Fußballclub "Borussia".
Die Gründer waren: Heinrich Friedrich, Fritz Katzer, Jakob Krumb, Heinrich Krumb, Philipp Landau, Ludwig Lohr, Georg Metzger, Jakob Rückert, Georg Schneiker I.
Auch der "Borussia" stellten sich, wie zuvor dem Turnverein, viele Schwierigkeiten entgegen:

- es gab keine öffentlichen Mittel,
- für Sportkleidung mußte jeder selbst sorgen,
- nur wenige hatten Fußballschuhe,
- Die Anschaffung eines Balles war ein finanzielles Problem.

Das Tor mußte vor dem Spiel dort aufgestellt werden, wo man gerade spielen konnte. Als Querlatte diente ein Leinenband. Aber es waren Idealisten, die sich diesem Sport verschrieben hatten und die hierfür wirkliche Opfer brachten. Die Farben der "Borussia" blau/weiß blieben die Vereinsfarben bis heute!

Auch sportlich gab es im ersten Jahr Schwierigkeiten. Für eine komplette Mannschaftsaufstellung stellte Mörfelden, wo man schon länger Fußball spielte, Spieler an Dornheim ab. Erst 1912 konnte die erste Mannschaft mit elf Spielern aus Dornheim gestellt werden. Die Spielplatzverhältnisse waren damals eine Sache für sich. Zuerst spielte man in der Gänsweide. Bei feuchten Verhältnissen wurden die höher gelegenen Gemeindewiesen in der Lache benutzt. Ferner fanden auch Spiele in der Nachtweide und in der Fohlenweide statt.
Vor einem angesetzten Spiel mußte man erst sehen, wo gespielt werden konnte. Die Spieler nahmen die Tore auf den Rücken und stellten sie an trockenen Plätzen auf. Nach dem Spiel trug man sie wieder zum Vereinslokal zurück.

Die meisten kleineren Vereine, so auch die "Borussia", waren noch nicht dem Süddeutschen Fußballverband beigetreten und spielten, -wie man sagt- wild. Meist wurden Sechserspiele ausgetragen, ebenso gab es Sechserpokalwettkämpfe, bei denen Dornheim manchen Pokal erringen konnte. Bereits 1912 konnte Dornheim erstmals den Kreispokal erringen, der nach dreimaligem Gewinn schließlich hier blieb.

Am 2. August 1914 brach der Erste Weltkrieg aus, der schwere Lücken in die Reihen der Vereine riß. Von den Ortsvereinen war der Turnverein 1886 am härtesten betroffen.

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