Borussia 1911
Nach dem Ersten Weltkrieg taten sich auch die zurückgekehrten Fußballer mit neuen Anhängern zusammen und setzten den Spielbetrieb fort.
Nachdem früher die transportablen Tore auf irgendeiner, gerade trockenen Wiese aufgestellt wurden, ließ die Gemeinde zu Beginn der zwanziger Jahre am Schwarzen Berg den Tannwald schlagen und roden. Die Sportler der Borussia ebneten den ersten offiziellen Fußballplatz dann selbst ein.
Der Sportclub Borussia schloß sich schließlich dem Süddeutschen Fußballverband an und schaffte bereits im ersten Jahr als Zweiter der C-Klasse Westrheingau den Aufstieg in die A-Klasse, in der lange Zeit eine gute Rolle gespielt wurde.
Nachdem auch die »Turner« eine Fußballabteilung gebildet hatten, wurde von Seiten der Gemeinde ein weiteres Stück Wald am Schwarzen Berg abgeholzt. Der Sportclub "Borussia" übernahm diesen Platz und machte ihn spielfähig. Ein Bretterzaun wurde in Selbsthilfe erstellt. Die Mitglieder zeichneten "Bausteine" als Darlehen, auf deren Rückzahlung später größtenteils verzichtet wurde. Der Bretterzaun wurde schließlich das Opfer allgemeiner Verwirrung und Gesetzesmißachtung unmittelbar nach dem Einmarsch der Amerikaner 1945.
Der Fußballclub ?Borussia 1911" Dornheim bei einem
Freundschaftsspiel 1935 in Saarbrücken.
Zusammenschluß zur Turn- und Sportgemeinde
Ab 1933 erwuchs den Turn- und Sportvereinen mit den Organisationen der NSDAP (Jungvolk, Hitlerjugend u.a.) ein ungleicher und nicht zu umgehender Konkurrent. Die Partei wirkte auch in das Vereinsleben hinein und machte dort ihren Einfluß geltend. Abgesehen davon, daß insbesondere die jungen Menschen von den Organisationen so vollständig erfasst und in Anspruch genommen wurden, daß für private Interessen nicht mehr viel Zeit blieb, wirkte sich der politische Einfluß negativ aus. Die sportlichen Aktivitäten und die Einsatzbereitschaft für die Vereine schwanden. Man glaubte dies durch Zusammenschlüsse, die von der Partei gefördert wurden, ändern zu können.
In der gemeinsamen Generalversammlung beider Vereine am 19. Dezember 1936 schloß man sich deshalb unter dem Namen Turn- und Sportgemeinde eV. Dornheim zusammen.
Der Zusammenschluß brachte nicht das erwartete Ergebnis. Die Bevormundung durch die Partei hemmte das Vereinsgeschehen. Nicht nur die Wahl des Vereinsführers mußte durch den Ortsgruppenleiter bestätigt, auch die geselligen Versammlungen mußten gemeldet und genehmigt werden. Jugendliche, die nicht in der Hitlerjugend waren, durften schließlich nicht mehr in den Jugendmannschaften spielen.
Damenriege von 1935/36 mit Vereins- und Gauturnwart Adam Vollhardt.
Nachdem noch Mitte der dreißiger Jahre reger Sportbetrieb mit Dutzenden von Turnern und Leichtathleten und mehreren Mannschaften zu verzeichnen war, ist bereits in dem Protokoll der Generalversammlung vom 13.2. 1938 zu lesen.
Punkt 4
Turnwarte: Diese gaben nichts bekannt. Der Vereinsführer streifte den Turn- und Sportbetrieb und stellte fest, daß ein allgemeiner Rückgang erfolgt ist.
Punkt 5
Fußballfachwart Göttmann erbrachte den Spielbericht, und hat auch einen Rückgang zu verzeichnen; die erste Mannschaft mußte sogar aus den Pflichtspielen herausgenommen werden.
Punkt 10
?.., insbesondere wurde die Ruhe des Spielmannszuges bemängelt.