Was wäre ein Verein ohne seine Mitglieder? Nichts - und genau deshalb standen sie beim Neujahrsempfang der Sportgemeinde 1886 Dornheim im Mittelpunkt. Langjährige und verdiente Mitglieder galt es in der Vereinsgaststätte Fairplay zu ehren - und einer ragte dabei besonders heraus: Seit nunmehr 75 Jahren hält Walter Schulz seiner Sportgemeinde die Treue. Als er sich ihr anschloss, waren wohl die meisten Besucher des Neujahrsempfangs noch nicht einmal geboren. Es war ein ergreifender Moment, als Schulz vor rund 80 Zuhörern das Wort ergriff. Er, der seit mehr als 80 Jahren Sport treibe, habe sich in seinem Verein immer gut aufgehoben gefühlt. Schulz erinnerte an die Erfolge der Fußballer in den vierziger Jahren, in denen die SG-Kicker mit ihm in die A-Liga aufstiegen, erinnerte aber auch an den damaligen Platz Am Schwarzen Berg, der so sandig gewesen sei, dass man die Halbzeit benötigt habe, um die Schuhe auszuleeren. Lob hatte Schulz für die Vereinsvorstände der vergangenen Jahrzehnte parat. Es sei nicht selbstverständlich, dass sich immer wieder engagierte Menschen fänden, die diese Aufgabe übernehmen, appellierte Schulz an alle, sich zugunsten der Gemeinschaft einzubringen.
Der 37 Jahre alte Lars Monzheimer, der seit Mai 2012 an der Spitze der Sportgemeinde steht, hatte zuvor die Gelegenheit genutzt, sich und das neue Vorstandsteam der SG den beim Neujahrsempfang versammelten Mitgliedern vorzustellen. Mit neuen Ideen und Angeboten - etwa Power-Yoga, Zumba und Ultimate Frisbee - versuche der Verein, Mitglieder zu gewinnen und auch für die junge Generation attraktiv zu sein, ohne Bestehendes zu vernachlässigen. Lebenslange Mitgliedschaft sei heutzutage nicht mehr unbedingt die Regel, hatte schon Monzheimers Vorgänger Klaus Rudolph immer wieder einmal angemerkt und betont, dass Vereine vielen inzwischen als Dienstleister gälten. Sie seien gefordert, Angebote zu unterbreiten, die es den Menschen leicht machen, dabei sein zu wollen.
Dass es freilich auch heute noch jede Menge Dornheimer gibt, für die die Sportgemeinde einfach zum Leben dazugehört, belegten die weiteren Ehrungen. Seit 60 Jahren - und damit seit den frühen fünfziger Jahren - sind der frühere Geschäftsführer und heutige Ehrenratsmitglied Karl-Heinz Krumb, Heinrich Krumb und Gisela Hoffmann Mitglied im Verein, dem Waltraud Buchholz, Hans-Peter Schäfer, Philipp Schmidt und Wilhelm Stork seit einem halben Jahrhundert angehören. „Gäbe es mehr von Ihnen, hätten Vereine wohl weniger Sorgen“, merkte Monzheimer mit Blick auf die Entwicklung der Mitgliederzahlen an, die aktuell trotzt neuer Angebote eher stagniert. Für alle Geehrten gab es jeweils ein Präsent sowie Urkunde und Ehrennadel.
Dank sagte der Vorsitzende auch einem Menschen, ohne dessen Einsatz es den Verein womöglich gar nicht mehr gäbe: Die Rede ist von seinem Vorgänger Klaus Rudolph, der die Sportgemeinde im vorigen Jahrzehnt durch schwere See geführt und mit seiner Mannschaft Sorge getragen hat, dass das Schiff nicht kentert. Diese Leistung könne man nicht hoch genug schätzen, erklärte Monzheimer. In den Dank schloss er ganz ausdrücklich auch Rudolphs Ehefrau Brigitte ein, denn ohne Unterstützung der Familie geht im Ehrenamt kaum etwas. Vom früheren geschäftsführende Vorstand wurde zudem Burgunde Görlich-Roth ausgezeichnet, die als stellvertretende Vorsitzende und Schriftführerin gewirkt hatte.
Platz beim Neujahrsempfang, den Martina Heinius, Bettina Riek und Hans Stöppler federführend organisiert hatten und bei dem die Fußballer der SG sich darum sorgten, dass die Gäste nicht trocken sitzen mussten, war aber auch für viele Gespräche - und genau darum geht es, schließlich lautet der Slogan der Sportgemeinde „viel mehr als nur Sport“. Diesen Punkt hob auch Groß-Geraus Bürgermeister Stefan Sauer hervor, der sich viel Zeit für den Neujahrsempfang genommen hatte. Die SG sei in Dornheim auch eine gesellschaftliche Plattform und trage in hohem Maß zum Zusammengehörigkeitsgefühl bei.
Außer für 50, 60 und 75 Jahre ehrte die Sportgemeinde bei ihrem Neujahrsempfang eine Reihe weiterer Mitglieder, die ebenfalls schon mindestens seit einem Vierteljahrhundert in der SG verwurzelt sind. So gehören Helmtrud Kleinhenz, Beate Leonhardt, Elsbeth Matern, Charlotte Mohr, Linnea Rothermel, Petra Rothermel, Denise Schäfer, Pia Stöppler, Brigitte Ullsperger, Ulrich Armbrust, Niels Olaf Behre, Artur Flegler, Martin Jäger, Walter Kleinhenz, Michael Krumb, Jörg Liebel, Wolfgang Müller, Jürgen Rothermel und Stefan Siglmüller dem Verein seit 25 Jahren an.
Für vier Jahrzehnte Mitgliedschaft zeichnete der Vorstand Monika Anton, Elfriede Behre, Renate Beyer, Erna Elsinger, Elvira Fischer, Gudrun Göbel, Ursula Göttmann, Elsbeth Lohr, Gerlinde Lücker, Gisela Magenheimer, Gudrun Menger, Anja Nold, Marianne Nold, Marina Schilling, Veronika Schmitt, Ellen Spreu und Hilde Trübenbach sowie Ernst Becker, Klaus Behre, Wilhelm Elsinger, Gerald Maier, Walter Nold, Edmund Sannwald und Rainer Trübenbach aus.
Weiter würdigte die SG das Wirken von Ute und Reinhold Rauch, die viele Jahre das Sportcafé geführt hatten. Neue Ehrenmitglieder sind Ingeborg Krumb, Erna Elsinger, Elvira Fischer, Klaus Behre und Reinhard Krumb.